Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen Online

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Urkunde Nr. 4316 aus Band VII

Seite im UB:: 217
Heute in:: Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
Heutige Signatur:: Sammlung Brukenthal [Colecţia Brukenthal], Urkunden (Inventar 119) Nr. 653 (alt R 1-10 Nr. 148).
Druckvorlage:: nach Original
Abdruck als:: Regest
Sprache:: Slawisch

4316

Vor 1479 Oktober 13 Basarab Tepeluş, Woiwode der Walachei, teilt dem Hermannstädter Rat mit, dass sein Kanzler Vintilă vom Sultan heimgekehrt ist. Dieser bereite den Krieg vor, habe seinen Beglerbeg schon vor zwei Wochen von Konstantinopel ins Feld geschickt und werde vier Tage vor Weihnachten selbst ausrücken. Man solle Stephan Báthori davon in Kenntnis setzen. Er, der Woiwode, habe jetzt niemanden, auf den er sich stützen könne; er ersucht daher um einen Schutzbrief.
Auf der Rückseite Adresse: "Meinen Freunden, dem Bürgermeister, dem Königsrichter und den zwölf Ratsherren von Hermannstadt".

Orig. Pap. Arh. St. Sibiu, Handschriftensammlung des Brukenthalmuseums R 1-10 Nr. 148/653. Siegel, rund, Dm. 38 mm, war in rotes Wachs auf der Rückseite zum Verschluß aufgedrückt.

Druck und rumänische Übersetzung: Dragomir, Documente nouă (») 16 Nr. 7.
Regest: Andronescu, Repertoriul (») 123 Nr. 442.

Vintilă ist von Januar 1478 bis gegen Mitte Juli 1482 als Kanzler (Logofeth) des Ţepeluş bezeugt, vgl. Stoicescu, Dicţionar 26. Eine genauere zeitliche Ansetzung ist möglich, wenn man die Urkunde mit dem Türkeneinfall nach Siebenbürgen vom Herbst 1479 in Zusammenhang bringt, was naheliegt, da in ihr auch von Stephan Báthori die Rede ist. In diesem Fall ist sie vor die Katastrophe des türkischen Heeres in der Schlacht auf dem Brodfeld anzusetzen, die am 13. Oktober erfolgte, vgl. G. Gündisch, Siebenbürgen in der Türkenabwehr. In Revue roumaine d'histoire XIII, 1974, S. 435. [S. 218]