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Urkunde Nr. 4580 aus Band VII

Seite im UB:
377-379

Heute in:
Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
Druckvorlage:
nach Manuskript 19. Jahrhundert

Abdruck als:
Volltext

Sprache:
Deutsch


4580


1484 Satzungen der (Schässburger) Kürschnerzunft.

Abschrift des 19. Jhs. Arh. St. Sibiu, Manuskript Zimmermann des Urkundenbuchs XIII, 201 nach einer Vorlage in der Schässburger Kürschnerzunftlade. -- Abschrift Wenrich, ebenda, Handschriftensammlung des Brukenthalmuseums, Z 5, 100, 60f.

Druck: Blätter für Geist, Gemüth und Vaterlandskunde (») XI, 1847, 106. Müller, Sprachdenkmäler (») 99-101, Ndr. 113-116, Nr. 45.
Regest: Studii şi comunicări (») XIV, 1969, 239 Nr. 10. Nussbächer, Documente Sighişoara (») 20 Nr. 14. +

Anno domini 1484


Item zu dem ersten wen einer in die zech kumpt, so soll er geen vir gulden und ein mal denar 64. [S. 378] Item welcher der do leut freyen ee das er gescheytt, der verpust 4 gulden.
Item dy kerzen auf sanct Michels elter sol man anzünden zu yren zeyten, zu der vesper und zu der metten und och sunst alle feirtag zu dem syngen welcher dasselbig versäumpt, der verpust eyn pfund wax.
Item her sall die lichen tragen pyss auf den echten und fürauss die vier jüngst mester und von welchem das versaumt wird, der verpust 4 pfundt wags. Auch welcher mester die lichen versaumpt vor das dritt haus der verpust eyn vierteil wags und och sall her den lichnam nachfolgen yn die kirch und wieder heraus bis zu seynem hauss der verpusst ein halb pfundt wax. Och sollen zwen die jüngste mester das graff machen, welcher das widerredt und nit will thun, der verpusst 4 pfundt wags.
Item welcher mester arbitt mit einem auswelzigen der zech, oder mit eynem gesellen oder mit einem andern, der verpust eynen zenten wags.
Item was ein mester kofft auf dem mark über ein ort eines gulden und kumpt ein ander mester darzu ee her es bezalt, so sall ym tail geben, thut er das nicht, so verpust her ein ort eynes gulden.
Item ob ein mester dem andern zuredet übel wortt oder ein hens legen das er es beweren mag, der verpusst 4 pfundt wax.
Item ob ein mester etwas hatt zu verkoffen und geb es einem fremden auf dem mark zu tragen zu verkauffen, der soll zu puss geben was er gibt zu verkauffen.
Item welcher mester zucht auf ein jarmark und kofft kwrswerck und wolld das unter der loeben feel han also her es thut, so verpusst her eynen gulden.
Item auch soll keyn mester an zwen stelen feel haben under der löben, thut er ys so verpust her 1 gulden.
Item welcher mester wollt neu gesez machen mit dem gesindt es sey mit gab oder mit trinken oder mit schenken oder mit dem lon, der verpust och eynen gulden.
Item welcher mester dem andern das gesindt abhendig macht der verpust och einen gulden.
Item auch soll kein mester keinen kirschnerknecht nicht holden der eynen andern mester gearbeitet hott, her soll denselben mester begrüssen, wer dass nit thut der verpusst zwe pfundt wags.
Item ob auch yndert eyn kirschnerknecht hätt geltt aufgehoben auf arbeitt und hett ein zeytt versprochen denselben kirschnerknecht sall keiner sezen es sey denn mit demselben mesters willen, der wider das thutt, der vorpusst einen gulden.
Item welcher meister einen jungen lernet der geb in die zech 4 gulden und zwen eimer wein und IIII pfundt wags, wenn er den jungen bei ym hatt vierzehn tag, so soll er der zech gerechtigkeit nyderlegen, und auch wenn er den jungen dingt, so soll her wissen, wer der jung sey, ob her von frummen leitten sey oder nitt und sall han zwen mester darbey bey dem geding. Welcher mester das nitt thut, der verpust IIII pfundt wags.
Item ob eines mesters sun quem auf das hantwerk, so soll her geben halb zech denar 64 ob er dann bey seinem vatter lernet, so darf er nist nit geben.
Item ob ein mester sturb und der frauen blib zu arbaitten mit einem gesellen und einem jungen, soll sie halb iar frey sein zu arbaitten und yn der zeit soll sie haben mittleiden der zech.
Item nimant auswenig der zech soll koffen an dem mittag kirsnerhantwerk.
Item die auswennig der zech sein, die sollen schos und los tragen an gewar zu dem turrem.
Item wenn mir bey einander seyn zu der zech, wer do reden will sein nott der soll treden vor den tisch und soll erlobung nehmen. [S. 379] Item wenn ein mester etwas kofft auf dem markt es sein lammfell oder meder oder fuchs oder was es sey und was ein andrer ym das aus den henden kofft, der soll verfallen seyn was er kaufft.
Item es soll eynes mesters kynt ganz zech haben, syen und thechter, an das mal, das soll er geben.
Item welcher dem andern in die rede felt, der hatt verfallen eyn pfund wags.
Item wenn das zechechen umbgetragen wird, wer es dann behelt über nacht der verbust ein pfunt wags.
Item keinem ledigen knecht soll man stukwerk geben, wer das thutt der verpust eynen gulden.
Item der so sagt auswennig der zech wass man beschleust yn der zech, der verpust eynen gulden.
Item kein frau soll nicht felwerk koffen, zu puss IIII pfundt wags.
Item kein mester soll nit geledert felwerk koffen on des zechmeisters sein.. wissen, wer es thutt der verpust 1 gulden.
Item wer da auss unser zech verkofft den schneidern brem on des zechmeisters willen, der verpust 1 gulden.
Item welcher mester der do nymbt felwerk es sey wildwerk der do nitt des handwerks ist und macht ym arbaitt daraus es sein belz oder hut, was es sey, der verpust ein zentner wags.
Item welcher dem ander sein arbaitt schendet und welcher dem andern [ ]1) es sey futterwerk oder anders, der verpust II pfund, wags.
Item welcher der sich verandert und ist der zech wirdig der soll kein arbaitt getiern getuen also langet er hab sich yn die zech gericht und der verpust eynen halben zenten wags.
Item wer da kumbt2) yn unser zech den wollen wir wissen wer er ist.
Item wenn der zechmeister einem gebiett und er das nitt will thun und er widerredt das, der verpust II pfundt wags.
Item wenn der zechmeister frieden gebiet, es sey auf jarmarken oder da heym, wer das gebott bricht, der verpust 1 gulden.
Item welcher gesell bey uns schneyden will, der soll ein jahr bey einem mester arbaitten, der das nitt thut der verpust ein halben zenten wags. Item welcher gesell schneyden will, der soll haben geburt brieff und auch von den lerjaren, er sey yn dem landt oder auswennig des lands et cetera.


1) Lücke.^
2) Hierauf laut Müller yn unser mittlung. ^