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Aussteller: Andreas III., König von Ungarn (rex Hungariae etc.) Remove constraint Andreas III., König von Ungarn (rex Hungariae etc.): Andreas III., König von Ungarn (rex Hungariae etc.) Form der Überlieferung: Orig. Perg. Remove constraint Orig. Perg.: Orig. Perg.
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Urkunde Nr. 4620 aus Band VII

Seite im UB:
408-410

Heute in:
Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
Druckvorlage:
nach Manuskript 19. Jahrhundert

Abdruck als:
Volltext

Sprache:
Deutsch


4620


Um 1485 Die (Schässburger) Leineweberzunft ersucht den Stadtrat, die von ihr formulierten Zunftsatzungen zu bestätigen.

Abschrift 19. Jh. Arh. St. Sibiu, Manuskript Zimmermann des Urkundenbuchs XIII, 202 nach dem Orig.,drei Papierblätter, früher im Archiv des evang. Gymnasiums A.B. Schässburg, dem der Schluss samt der Datierung fehlte.
Nach Zimmermann stammen die Satzungen von der gleichen Hand, welche die Satzungen im Hermannstädter Schneiderzunftbuch aus 1485 Nr.
Ersamen weysse vnd vorsichtige lieben herren. Wir czechmeister der leynenweber czeche mit sambt vnsseren bruederen vnd meisteren der gantzer czech geben ewer weyssheit zw erkennen dy notduerfftikeit vnd gebreuech vnser [S. 409] czech vnd vnsers hantwercks mit diemuetigen gebethe fleysslich bittende ewewr weyssheit vnd ersamkeit vmb gottes willen auch durch der gerechtikeit willen vnd wolt vns behalden bey vnsserem hy noch geschribenen gerechtikeitten vnd gewonheit vnssers hantwerck vnd czech.
Item zw dem ersten mole ist vnsser gewonheit, wer meister wil sein yn vnsser czech, der sal geben VI gulden in dy czech. Wen her sych ein bitt, so sal der selbig dy helfft nyder legen yn dye czech vnd vier emer wein vnd vier pfunt wachs.
Item welcher awsswenig dem stwle geboren ist, der sall des brieff vnd sygel breiigen, das her eelich von frumen vnd erberen lewthen geboren ist vnd sein ler iar frumlich vnd gantz auss gedinet hat vnd der czech da genugniss gethan hath.
Item welcher wider dy czech streben wolde vnd wyder der czechen gerechtikeit redte vnd wolten nicht gestrofft sein, dem sal gesynde, garn, koff vnd alle gewonheit der czech versaget vnd nyder gelaget sein also lang, bys her sich mit den meisteren gericht.
Item welch meister garn kofft ader koffen wil vnd kumpt ein ander meister dar tw vnd heyschet teyl, es sey das drittel ader dy helffte vnd hath yn das gelt bereyt zw geben, dem sal her teyl geben vnd wer das nit thun wurde, der sall gebwest werden fur einem halben gulden wachs.
Item keiner ausswenigk der czech sal garn koffen von dem mytwoch biss auff den Donerstag zw mittag.
Item yder strangk, es sey XX leynen, henffen ader wyrcken, sal sein ellen langk, vnd welchs anders gefunden wirth, das sal dem gericht vorfallen sein.
Item alle dy do awss czyhen garn zw koffen awff dy doerffer, wo man der gewar wirth, als fur manchen gulden her gekofft hat, also manchen gulden sal her yn dy czech zw busse geben, vnd dy ausswenig der czechen sint, dy sullen dem richter vorfallen.
Item kein meister noch geselle sall arbithen geczogen arbet, es sey denn das her sein ler iar volkumlich gedyneth habe vnd auch eelich geboren sey.
Item welch meister den anderen lugen strofft alsso manch meister kegenwertig ist, also vmb manch virtel wachs sal her gebwest werdenn.
Item welch meister kegen den andern czorniglich dy hant auff hebet, der sal gebwest werden fur vier pfunt wachs.
Item welch meister den anderen an das maull schlecht, der sal gebwest werden fur einen halbenn gulden wachs.
Item welch meister vber den andern czewhet ein messer yn frewil, der sall gebwest werden fur einen gulden wachs.
Item welch erber geselle ist eines meisters son vnd nympt eines meisters tochter, der sal haben gantze czech.
Item welch erber geselle nympt eines meisters tochter vnd her selber ist nit eines meisters son, der sall haben halbe czech.
Item dy weyl eynes meisters tochter bey irem vater ist, dy weyle mag sy im das hantwerck helffen arbitten, kompt sy ader von ym auff ein ander hantwerck awsswenick der czech, so sall sy das hantwerch nit arbetten.
Item wen ein meister stybt1) vnd1) sein1) fraw1) wil das hantwerck arbithen, dy1) soll1) czechen1) gerechtikeit halden, so sall ir auch czechen1) gerechtikeit widerfaren, dy weyl sy ein1) witfrve1) ist. Vorendert sy sych ausswenick dem hantwerck1), so sall sy das hantwerck nith arbeitten.1) Vnd1) ab1) sy ein wyfrve1) blyb, so sall sy keine meyd leren das hantwerck. Wurde sy ader leren eyne meyd, so sall ir vnd auch der meyd das hantwerck nyder gelaget seyn.
Item welch ledig geselle ader weybesbilde ynwenyg yn dem stwle meisterschafft arbithen, dy sall man auff treyben vnd nicht lassen arbithen. [S. 410]
Item kein meister sall keinen wurckstwl noch geczewge machen, noch verkauften ausswenig der czechen, vnd welcher befunden wyrth, der sall geben einen offen czygel zw der stat.
Item wen man einen 1er iungen dinget, dy do bey sullen sein dy czechmeister, dy sullen zw sehen mit sampt dem meister, der yn dyngeth, das her eelich geboren sey, vnd der sal drey gulden bereyth, vyer pfunt wachs, vier emer weyn nyder legen.
Item kein meister sall keinen jungen halden vber vierczehen tag vngedyngeth bey einer bwess eins gulden.
Item kein meister sall nicht weniger wen hundirth ellen legen in eyn stucke, also manche elle zw kwrtz wirt funden, also vmb manch pfunt wachs sall her gebwest werden. Ist ader das stwcke vmb einen finger breyth zw smale, so sall her gebwest werden vmb vier pfunt wachs.
Item welch meister macht ein stwcke tuch ausswenig flechssen vnd ynwenig henffen, an dem anderen teyl ausswenig henffen ynwenig wyrcken, den tuch sal man verbrwen vnd der selbig schuldige sall dem gerichte vorfallen.
Item welcher bwesveldig wirt vnd sych nicht wyl lassen bwessen mit hilffe des herren des burgermeister vnd des gantzen rothes, so sall der selbige vngehorsam gebwest werden.
Item [welch]2) aber hantwercker synt ader gepaueren dy do ir frawen ader ir kinth lassen machen tuch, das sall yn verbothen sein mit vnseren herren ir hylffe.
Item welche meister gen yn dy hewsser ader auff den marckte ader yn dy dorffer1) lon arbeth zw foderen, dy sullen gebwest werden vmb den lon der ym von der selbigen arbeth geburth.
Item welchem meister ein ler knecht auss gedyneth, der selbige meister ynwenig czwey ioren sall keinen anderen dingen.
Item wen ein leyche auff dem hantwerck ist vnd das czeychen vmb gesanth wirth vnd nicht kumpt zw der leyche ader sy erfolget byss an das dritte hauss, der sall gebwest werden vmb ein pfunt wachs.
Item wen ein grosse leych auff dem hantwerck ist, so sall etzlicher meister czwyr zw opffer gan ader auff einer kleiner leych nur einst. Wer das nicht thut der dal gebust werden vmb ein virtel wachs.
Item dy vier iungsten meister sullen [ ]2).



1) Von späterer Hand aufgefrischt. [15x]^
2) Lücke. [2x]^