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Urkunde Nr. 3343 aus Band VI

Seite im UB:
161-162

Heute in:
Kronstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Braşov a Arhivele Naţionale ale Romȃniei]
Heutige Signatur:
Fond 323: Schwarze Kirche (Colecţia de Documente a Bisericii Negre Brasov) IV Hd. 24.

Druckvorlage:
nach Abschrift

Abdruck als:
Volltext

Sprache:
Deutsch


3343


Kronstadt 1463 Statut der Bruderschaft der Kronstädter Schustergesellen.

Abschrift Arh. St. Braşov, Archiv der Evang. Kirchengemeinde A.B. Braşov IV. Hd. 24. Einfaches Papierblatt, ehemals Teil eines Doppelblattes oder Registers, Abschrift des 17. Jahrhunderts.

Druck und rumänische Übersetzung: Quellen Kronstadt (») IX, 45-48 Nr. 12. +
Regest: Archiv (») Neue Folge XXXIV, 181. +

Ordnung unt Gesätz der Schugknegt in Cronstat.

Ihm Nahmen des Herren 1.4.6.3. Ihm Kloster zu St. Peter auff dem Heiligen Kreytz Altar, haben angefangen eine Brüderschaft zu stifften die erbaren Gesellen als Gregorius Blasii Piter, der Schügknecht, mit sampt seinem Bruder Jakop Kiren Läderersch Sohn, Frantz der Schügknecht, Fuhrmannss, Petrus Klos unt die überigen Gesellen, alss sihe gesehen unt erfaren, dass ein unordentlieg Leben undt Wessen zwissen in entstanden, dass sich eines unt zweyer halben die übrügen alle geschemet, als haben sie für gutt angesehen mit Vorwissen und Willen des Erwürdiegen Vatterss, H. IL Johann Rudel, Oberst Pfahr Herr, unt des Ehrwürdiegen H. Petro Pfahr zür Weidenbach, gewessenner Decanus, Capituli Barcentij1), wie auch Wiessen unt Wüllen einess ehrsamen Wol W. Senat alhir in Cron-Stat, eine solche Unordnung ab zuschaffen haben sihe ein Brüderschafft angefangen unt gestellt, darumb ein ider der in die Brüderschaft eintrit, der soll gar fleissig mercken unt behalten die Ordnung unt Gesätz, welche er zu vermeyden unt zu thun schuldieg sein wirdt, unt in folgende Artikell vohn Wort zu Wort verfasset sein, wie folget:
1. Vom Ein - trit der Brüderschafft. Die Gesellen sprechen alle, dass sie gern auff nehmen wollen all ehrliege Brüder, klein unt gross, die in ihren Rechten gestan unt Gehorsamekeit leissten wollen, darumb wollen die Brüder einem iden, den Altessten wie dem Jüngsten alle Zeit widerfahren lassen Gerechtiegkeit, wie es sich denn gebüredt nach brüderlieger Trey undt Gunst.
2. Von Ehrbarkeit der Brüd(er). Wenn unsser Brüder einer irgent wo hin enkiret unt einer untern den Brüdern da wehr unt diesser dem andern nicht seine gebürende Ehr gibet wie er denn vonn anderen Leüthen geehret wirt, verfallet er ein Wocher-Lohn. Ittem. Auch sollen die Brüder mit ziegtiegen Grüssen auff der Gassen kegen ider man sich erzeigen. Thun sie solches nicht, so verfället ein ider ein Wocher-Lohn.
3. Vom Zu gank. Welch Brüder den Zuganck muth willieg verseümet, der verfallet ein Ungehorsam. Item wer die Kirch verseumet, verfallet ein Ungehorsam. Irem war un nutz spatzet oder klafet auff dem Zugank, der verfallet ein Ungehorsam. Item wer nach der Stunt kompt, der verfallet ein Ungehorsam. Item wenn der Altknecht auff heisset legen unt einer spricht er het auff geleget, [S. 162] und doch nicht, auff geleget, ver1) ein Ungehörsam. Ittem welcher ein bössen Fenieg auff leget verfallet ein Ungehorsam. Item welcher mit der linken Hant auff leget, verfallet ein Ungehorsam. Item welcher auff dem Zugang dem andern nicht seine gebürende Ehr gibet, der verf. etc. 1). Item welcher schwürt, wenn die Lade ofen stehet, verfalle ein Ungehorsam. Item welcher zwin Röck anhatt unt sich nicht auff einen gegürtet, verfallet ein Ungehorsam. Item welcher den triten Zugang muthwillieg verseumet verfallet 72. Item welcher auff den Zugang o(der) Versamlung kompt unt mit dem Trunk überladen, verfallet fl. 1.
4. Von Gewalt der Brüderschaft über die Verachter derosselben. Die Brüderschafft hatt Gewalt1) einen schalkhaften Knecht von der Stat zu treiben, aber mall wenn einer nicht weiter in die Brüderschafft treten will, der soll sein als Verächter der Brüder, unt soll keinem gutt genug sein, es soll auch kein Bruder mit ihm Gemenschafft haben, wirt aber einer erfunden werden, der mit ihm hantiret, der soll geben 2 Wocher Lohn, unt wer es weiss unt nicht offenbaret, verfalt eben so viel, ach han1)....


1) So Vorlage. [4x]^