Urkunde Nr. 2209 aus Band IV
- Seite im UB:
- 538-539
- Heute in:
- Kronstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Braşov a Arhivele Naţionale ale Romȃniei]
- Heutige Signatur:
- Fond 1: Stadt Kronstadt [Primaria Municipiului Braşov], Abt. I. bb (Stenner, Series slavica), Nr. 564.
- Druckvorlage:
- nach Original
- Abdruck als:
- Slawischer Volltext mit deutscher Übersetzung
- Sprache:
- Slawisch
2209
Pressburg 1434 Dezember 29 Peter Urosch, der Beauftragte der Kronstädter, berichtet über seine Sendung zu König Sigmund. Orig. Pap. Archiv der Stadt Kronstadt. Achteckiges Ringsiegel, 1.6 + 1 cm, papierbedeckt, in grünes Wachs auf der Rückseite aufgedrückt. Im Siegelfelde Wappenschild mit einem hängenden Kreuz.
Druck und rumänische Übersetzung: Bogdan, Documente (
») 252 Nr. 212. Tocilescu, 534 documente (
») 380 Nr. 382.
Die Urkunde stammt unbedingt aus 1434, da sich König Sigmund nur in diesem Jahr um den 29. Dezember in Pressburg aufhielt, vgl. Regesta imperii XI, 2, 343.
Почътєнїм и вєрним пръгарєм Брашовским въє[м], вєлїким жє и малим, в ъсєм около, многоω здравїє и поклонєнїє дажє до лица зємли, яко моимъ господаром, ωт вашєго слугы мєншєгоω, ωт Уроша Пєтра. И тузи моа господо, давам вам узнати, чєму вы пустиχ єдну книгу по єдному чловђку ωт Пожона, и далъ ю є въ рюцє Сибинскому чловђку имєнєм Црвїшу мїстєру
1) ωт1 Ф[є]лдїωрє
1). Тои нє знам: є ли ви доишла книга въ рюцє, или нє є. И съга у [о]вози врємє нищо вы нє могю ино писат, тъкмо този що ми сєт били пустили господству ни кєсарю; ωн нам рад чини волю, и въсєкыи дєнъ чєкамо; алєс добъръ, и божїωм волом єст намъ добром волом кєсаръ и добъръ, алєс ни щє датъ скоро. И кнингу що ми
2) пустистє по логофєту Влада воєводє пo
1) Щєфану
1)<fnz> то ми доидє у руку; и азъ възєχь книгю и поидоχ Сєкилъшпану и Сєкилъшпану дадоχмо книгу ваму, к[н]игу кєсарю. И кєсаръ ю прочътє самъ своими усти, и ωбрадова ся много, и поклони ся вам, защо му дадостє узнати за тиазї работи. И билъ є писал пръво ωщє кєсаръ к вам, како да доидют ωт вас два пръгарђ; азъ нє съм зналъ, ню узнаχ по том на мђсяцъ. И съгa доидошю Сибинђнє и кєзашъ: Брашовци нє χтє доитъ; и кєсаръ рєчє: Брашовци сю ωвдє у мєнє. И нищо му за тои нє зло сръдцє, ню є вєсєлъ к нам и добром волом. И нє мни ми ся да є добрo да и друзєχъ пуститя кєлтовати, ωти богъ знає с колико кєлчюг стоимъ и азъ ωвдєзи. Да за този, како знaєтє ви подобрђ, такози чловђка, да мипишєт книгю сию, тъкмо на логофєта такози чловђка, да ми пишєт книгю сию, тъкмо на логофєта Щєфана, и ним писаχ книгю сию. Писано у Пожону, є~ дєнъ по рождюсвђ господа бога и спасa нашєго Ису Христа. И покланам сє азъ Щєфан логофєтъ вашои милости, яко моим / господамъ. [S. 539]
Auf der Rückseite Adresse: Mои[м] господaромъ, пръгдром Брашовcким / въсєм, вєликимъжє и малим.
Den ehrenhaften und gottesfürchtigen Ratsgeschworenen aus Kronstadt, allen, Grossen und Kleinen, viel Gesundheit und Ergebenheit bis zur Erde, gleichsam als meinen Herren, von eurem kleineren Diener, von Urosch Peter. Seht, meine Herren, ich gebe euch zur Nachricht, dass ich euch ein Schreiben mit einem Mann aus Pressburg geschickt habe, und er gab es in die Hände eines Hermannstädter Mannes mit Namen Meister Zirwes aus Marienburg. Ich weiss nicht, ob der Brief in eure Hände gelangt ist oder nicht. Und jetzt zur Zeil kann ich euch nichts anders schreiben, als dass man mich zu unserm Herrn, dem Kaiser, gelassen hat; er erfüllt unsern Willen und wir warten jeden Tag auf ein gutes Ergebnis; er ist gütig, und mit Gottes Willen wird der Kaiser uns gewogen sein und uns bald Antwort geben. Und der Brief, den ihr mir mit Stefan, dem Logofet des Woiwoden Vlad, geschickt habt, ist in meine Hände gelangt; und ich nahm den Brief und ging zum Seklergrafen und gab euren Brief durch den Seklergrafen, dem Kaiser. Und der Kaiser las ihn mit eigenem Munde und freute sich sehr und dankt euch, weil ihr ihn über diese Dinge benachrichtigt habt. Und der Kaiser hatte euch schon vorher geschrieben, dass von euch zwei Ratsgeschworene zu ihm kommen sollen; ich wusste es nicht, sondern habe es einen Monat später erfahren. Und nun kamen die Hermannstädter und sagten: die Kronstädter wollen nicht kommen; und der Kaiser sagte: die Kronstädter sind hier bei mir. Und deswegen ist er gar nicht verstimmt, sondern ist leutselig und huldvoll zu uns. Und ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn ihr noch andere schickt, um sich zu verkosten, denn Gott weiss, unter welchen Ausgaben ich mich hier aufhalte. In dieser Hinsicht aber werdet ihr handeln, wie ihr es am besten wisst. Und wisset: in dieser Zeit habe ich mich keinem andern Menschen anvertraut, damit er mir diesen Brief schreibe, als nur dem Logofet Stefan, und durch ihn habe ich diesen Brief geschrieben. Geschrieben in Pressburg, am 5ten Tage nach der Geburt des Herrn und unseres Erlösers Jesus Christus.
Und ich, der Logofet Stefan, verneige mich vor euer Gnaden als vor meinen Herren.
Meinen Herren, allen Kronstädter Ratsgeschworenen, Grossen und Kleinen. [S. 540]
<fnzt>1)
Über der Zeile nachgetragen. [4x]</fnzt> <fnzt>2)
Auf Rasur.</fnzt>