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Urkunde Nr. 4680 aus Band VII

Seite im UB:
468-469

Heute in:
Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
Heutige Signatur:
Urkundensammlung [Colecţia de documente medievale], Serie U. II (Inventar 25 ), Nr. 439.

Druckvorlage:
nach Original

Abdruck als:
Ausführliches Regest

Sprache:
Latein


4680


Ofen 1486 Dezember 4 König Matthias beauftragt das Weissenburger Kapitel bei der Einführung der Sieben Stühle in den neuerlichen Besitz der Hälfte von Racoviţa mitzuwirken, die ihnen von Ladislaus und Tobias, Söhnen des Georg Thabyassy von Hetzeldorf und von den Erben nach Simon Magnus streitig gemacht wird. Dem Auftrag geht eine ausführliche Darlegung des Rechtsstreites voraus. Derzufolge haben die Bürgermeister Thomas Altemberger von Hermannstadt und Michael Polner von Schässburg. die Königsrichter Stephan Kroner von Broos und Peter Krich von Mühlbach, die Ratsgeschworenen Benedikt Carnifex und Lorenz Sartor von Hermannstadt, Stephan Magyary von Mühlbach und Martin von Winz als Vertreter der Sieben Stühle am 3. Juli 1486 in Klausenburg vor den mit richterlichen Vollmachten ausgestatteten königlichen Sonderbeauftragten, den Protonotaren Ladislaus von Doroghaza und Stephan von Hassag gegen die erwähnten Ladislaus, und Tobias Thabyassy wegen des Besitzrechtes auf eine Hälfte von Racoviţa Klage geführt. Sie heben darin hervor, dass die Thabyassys sich um das Jahr 1467 [S. 469] die in Frage stehende Hälfte von Racoviţa mit Gewalt angeeignet und sie auch gegenwärtig noch innehaben, obwohl diese Hälfte von Racoviţa den Sieben Stühlen von König Ladislaus V. im Jahre 1453 als zum Besitztum des Roten Turms gehörig zu Eigen gegeben worden war. Die beklagte Partei erwidert, dass sie mittels königlicher Schenkung in den Besitz des halben Racoviţa gekommen sei und legt zum Beweis die Urkunden von 1473 Nr. »3978, von 1474 Nr. »3983 und von 1387 Nr. »1213 vor. Dem halten die Vertreter der Sieben Stühle entgegen, dass diese Hafte der Besitzung Racoviţa Johann und Michael de Morgonda niemals gehört habe und begründen ihren Besitzanspruch mit den Urkunden von 1453 Nr. »2818 und von 1453 Nr. »2829. Hierauf schalten sich noch ein Georg und Barbara. Gattin des Nikolaus de Buda, als Kinder des verstorbenen Simon Magnus von Nadesch und erheben gleichfalls Anspruch auf die strittige Besitzhälfte, Ihren Rechtsanspruch belegen sie mit den Urkunden von 1443 Nr. »2457, 1455 Nr. »2997 und von 1456 Nr. »3007. Wegen der eigentümlichen Schwierigkeit, hier eine klare Entscheidung zu treffen weisen die beiden Protonotare diesen Rechtsfall an das königliche Gericht, das am 6. Oktober im Beisein des Mühlbacher Königsrichters Peter Krich und des Kronstädter Ratsherrn Peter Beer in ausführlicher auf die Urkunden gestützter rechtlicher Begründung zu Gunsten der Sieben Stühle entscheidet, Dabei werden ausser den bereits erwähnten noch die Urkunden von 1469 Nr. »3748, 1467 Nr. »3549 und 1467 Nr. »3547 herangezogen und auszugsweise mitgeteilt. Als Vertreter des Königs bei der vorzunehmenden Neueinführung der Sieben Stühle in den Wiederbesitz der Hälfte von Racoviţa werden genannt: Gregorius oder Valentinus de Hozywazo, Nicolaus Sykesd de Therem bzw, Nicolaus iunior de Gerend, Gaspar de Bolya, Petrus de Wezewd oder Jacobus Gereb de Musna.
Datum Budae sexagesimo die octavarum festi beati Michaelis archangeli praedictarum. anno domini millesimo quadringentesimo octogesimo sexto.

Orig. Pap. Arh. St. Sibiu U II 439. Siegel, rund, Dm. 55 mm, war in rotes Wachs auf der Rückseite zum Verschluß aufgedrückt. Spuren eines zweiten in weisses Wachs aufgedrückten Siegels, am Rand. [-- Auch] eingeschaltet vom Weissenburger Kapitel 1487 [= UB Nr. »4698], und mit dieser Urkunde von König Matthias 1487 [= UB Nr. »4748], Origg. ebenda.

Regest: Archiv (») Neue Folge XV, 1880, 214 Nr. 60.